Friday, September 29, 2006

road to lhasa - 2. Tag: Shangri La - Failai




unser permit ist noch nicht fertig, obwohl eigentlich alles
fertig sein sollte. wir haben dafuer schon vor zwei wochen
unsere ausweise und visas kopiert und gefefaxt, gescannt
und gemailt und telefoniert und gefaxt und gemailt und
gefaxt und telefoniert undundund. wir warten einen halben
tag bis harry seinen rausch verdaut und das permit besorgt
hat. am abend war in der stadt ein fest auf dem harry ein
schlechtes bier getrunken hatte, wie er uns glaubwuerdig
versicherte. die fahrt geht los und die CD die uns die
nachsten zehn tage verfolgen sollte, lief zum ersten mal.
da wir spaet dran sind fahren wir bis um sechs uhr durch und
halten nur zum essen an. anscheinend ist es durchaus ueblich
das wir alle zusammen essen und wir dafuer bezahlen. mich
stoert das wenig in anbetracht der tatsache das ein voller tisch
nur 10 - 15 euro kostet. brian stoert das schon mehr,den
unsere beiden legen sofort los sobald das essen auf dem tisch
steht. waehrend brian noch versucht die essstaebchen unter
kontrolle zu bringen, lehnen sich unsere beiden helden
schon ruelpsend zurueck.
unser hotel ist ganz ok. wir haben zwischen 20:30 und 21:00
uhr warmes wasser. das sollte nicht immer so sein.
ich meine dass mit dem wasser, also auch dem kalten.
das dorf liegt gegenueber einer beeindruckenden bergkette
die fuer die einheimishcne heilig ist. so heilig das glaubige
drumherumwandern und eine expedition die den berg
besteigen wollte, klaeglich scheiterte und 17 tote zu
beklagen hatte. vielleicht wren es auch nur sieben. auf alle
faelle kann man davon eine DVD kaufen oder sich das ganze
im fernsehen ansehen. die chinesen machen das auch ganz
gerne und somit lauft die ganz zeit die DVD und alle starren
entsetzt, beeindruckt, teetrinkend und frierend auf die
mattscheibe. frierend weil die alle unglaublich ausgeruestet
sind. daunenjacken, trekkingschuhe, rekkinghosen, huete,
muetzen und den ganzen schnickschnack. da die meiste zeit
die tuere offen ist und die fenster nur halbgeschlossen sind
obwohl es draussen kalt ist, ist das auch noetig.
wir wollten mal wieder ganz schlau sein und haben zwei CD
gekauft die sie hier raubkopieren und als
mountainviewspezial verkaufen.
irgendeine irische vogelstimme die lieder
zuckersuessschmalzig nachsingt und eine von leonard cohen.
beide kann ich auch nicht mehr hoeren......

Wednesday, September 27, 2006

road to lhasa - 1. Tag: Lijiang - Shangri La




der erste tag fuehrt uns nach Shangri La. auf dem weg dahin besuchen besuchen wir noch die tigersprungschlucht. in Shangri La erkunden wir eine beeindruckende Klosteranlage. wir sind voller erfurcht ob der seltsam anmutenden rituale und gerueche. jeder moench ein dalei lama und jede geste ein hinweis auf die unendlichkeit.als es dunkler wird und die moenche den fernseher anschalten und auf einem balkon
einen moench gerade an seinem handy rumfingert, verliert sich diese erfurcht ein wenig. die fahren moped, spielen billiard, und haengen in kneipen rum.
so sieht das naemlich aus.

weil wir ja schlau sind, haben wir immer eine karte
von unserem hotel dabei, auf der steht:
bitte bringen sie mich zum hotel XY zurueck, in der strasse sowieso. und weil wir besonders schlau sein wollten haben wir uns von jenny noch einen speisezettel auf chinesisch schreiben lassen auf dem stand:
rind
huhn
gemuese
reis
nicht so scharf
und,
viel zu teuer !
als wir am abend Sangri Le erreicht hatten und ausserhalb der stadt in einem guesthouse untergekommen sind, haben wir natuerlich unsere idee ausprobiert. der typ, dem wir den zettel unter die nase gehalten hatten, hat erst komisch gekuckt und uns dann in die kueche gefuehrt, gezeigt wo dass gemuese ist, den eimer mit dem eingelegten fleisch, und den kocher auf dem wir alles selber kochen koennen. aber gar nicht mal veraergert, sondern als ob es dass ganz normal waere.
zu diesem restaurant gehoerte auch noch das kleine hausschwein, niu niu, das unter dem tisch fuer ordnung sorgt. da die chinesen alles was nicht mal mehr fuer sie essbar ist einfach unter den tisch spucken, wir niu niu wohl weihnachten nicht mehr erleben....

Tuesday, September 26, 2006

lijang




oder rotenburg ob der tauber.
zu chinesisch um wahr zu sein. eine kulisse wie aus einem film.
der taxifahrer will die ueblichen 100 RNB.ich setze mich in die sonne, warte und fahre mit dem publicbus fuer 15 RNB in die stadt. das hotel ist gebucht und gleich gefunden. arne und brian sind schon in der stadt. wie ich zur steinernen bruecke kommen soll ist mir schleierhaft. der typ an der rezeption ist nett, aber des englischen nicht wirklich maechtig. ich finde trotzdem hin. im schlepptau der beide ist jenny, eine chinesin die sie auf dem flug kennengelernt haben. sie ist uns an unserem ersten abend eine wirklich grosse hilfe. wir werden sie noch des oefteren vermissen. die erste erfahrung mit der chinesischen kueche besteht aus einer huehnersuppe, in der ein ganzes huhn schwimmt. inklusive kopf und beinen. zumindest erkennt man was drin ist und kann das ein oder andere in der suppe zuruecklassen.
wir moechten am naechsten morgen eine jeeptour nach lahsa starten und haben einen
fahrer und einen guide angagiert. der fahrer "the jack" ist 28zig und sein vokabular besteht hauptdaechlich aus: "commooonman" und "sooogoood".
harry, unser guide, ist 23zig. wenn er die tour schon so oft gemacht hat wie er behauptet muesste er gefuehlte 35ig sein. aber das scheint hier so ueblich zu sein, wie sich noch herrausstellt. von dem verlangtem preis zahlen wir ersteinmal nur die haelfte. der rest sollte in lahsa folgen. die haelfte ist genug fuer harry um in den naechsten tagen mit einem neuen handy aufzutauchen. damit er immer mit seiner freundin verbindung bleiben zu koennen. das schein seine hauptsorge zu sein. am ersten tag hat er einen hangover vom abschied von seiner freundin, am nachsten tag war in der stadt auf einem fest von dem er einen hangover hatte, am dritten tag hatte er zu wenig geschlafen, weil er die ganze nacht seine blue.movie.sammlung gesichtet hat, die er uns stolz praesentierte. am vierten tag haben wir ihn auf einen gletscher geschleppt und am fuenften tage war er krank. aber davon spaeter mehr.
ich mochte ihn wirklich gerne.
sympatischer als ein besserwisserisches outdoortier.

beijing





bejing hauptbahnhof.
abschied von karin, floh und jana.
geld besorgen und die erste erfahrung im schlangestehen in china.
eigentlich das selbe wie in russland. die leute wissen aus jahrzehnterlangen erfahrung wie man schlange steht und sich unauffaellig bis dreist nach vorne mogelt. geld gezogen und die suche nach einem taxi. die erste vertrauenswuerdige person will mich zu einem taxi fuehren das sich als freund entpuppt der eigentlich zimmer vermietet. der zweite sieht aus wie ein philipinischer diktator mir RAY BONG sonnenbrille. schlau wie ich bin habe ich den namen des hotels auf chinesisch ausgedruckt. warum das mir der adresse nicht funktioniert hat weiss ich nicht.
ich handle der taxifahrer vonn 400 RNB auf 100 RNB runter und los gehts. ich weiss nicht nach welchem prinzip die hier die fuehrerscheine verteilen, giesskannenprinzip vermutich, aber die benutzung der hupe scheint eine tragende rolle zu spielen. mehr hupen, mehr recht.
15 minuten fahrt und wir sind da, der name des hotels stimmt,die adresse leider nicht. mein taxi ist schon ueber alle berge. an der rezeption erfahre ich das es sechs verschiedene hotels gibt die zu kette gehoeren. anscheinend weis das www doch nicht alles. ich ordere das naechte taxi und nach einer stunde fahrt und nur 86 RNB bin ich da.

Sunday, September 24, 2006

transib irkutsk - beijing





erste klasse. zwei betten. wer wird wohl der zweite sein ?
ein mongolischer pferdehaendler der direkt aus einer kneipe, noch mit dem kopf seines lieblingspferdes im gepaeck, das er in irkutsk an den mann gebracht hat, den verkauf und verlust mit vodka begossen hat und jetzt seinen rausch ausschlaeft ?
nein.
Der pferdehaendler heisst karin und ist eine englische journalistin die fuer den Guardian eine reportage ueber overlandtravelling schreibt. sie sitzt seit schon seit zwei wochen in irgendwelchen zuegen um von london nach bangkok zu fahren. sie ist nett und unaufgeregt. eine gute gelegenheit mein englisch zu trainieren.
was muss man mitbringen ?
buecher, teebeutel, kekse, geduld, humor und eine gute blase.
an der russisch-monolischen grenze sechs stunden, und an der mongolisch-chinesischen grenze secheinhalb stunden ohne toilettenbenutzung !
wobei uns der russiche grenzer in verdaechtig gutem englisch erklaert, das wir in zwei stunden den zug verlassen koennen und das es auf dem bahnhof eine toilette gibt
die fuer diese zwecke vorgesehen aber leider 200jahre ist und deshalb renoviert wird.
mit einem augenzwinker empfiehl er uns den anliegenden park, nicht ohne anzumerken dass das natuerlich verboten ist und wir uns nicht erwischen lassen sollen.
Vielen dank fuer den rat.
tee trinken. sich in den schlaf schaukeln lassen. ein schwaetzchen auf dem gang oder im speisewagen. eine zigarette zwschendurch. aus dem fenster starren. tee trinken.
die entdeckung der gemuetlichkeit.
endlose wüste gobi und der wunsch durch die mogolei zu reisen.
russischer speisewagen mit kommunistischem serviceverstaendniss,
mongolischer speisewagen mit pitoresken holzschnitzereien,
so stellt man sich das innenleben in einem zirkuswagen vor,
die menschen hier: nett und nett und nett.
der chinesische speisewagen kann nicht verleugnen dass man in diesem land gewohnt ist die beduernisse von 1.3 billionen menschen zu befriedigen, nicht mehr, und nicht weniger. was sind schon die beduerfnisse nach einem saubeen tisch und geniessbaremessen eines einzelnen?
treffe floh und jana wieder. floh geht nach beijing zum arbeiten und sucht nach dem heiligen gral des des einkaufs. Ich denke immer noch ueber eine loesung nach. Jana arbeitet in einer englischen motorenfirma die agregate fuer grosse machinen liefert. und das alles nur zu fuenft, ohne telefon, ohne fax und ohne visitenkarte.
die wissen wie man spart, die englaender.
der zug laeuft exakt zur geplanten zeit, 14:34 glaube ich, in beijing ein.

Saturday, September 23, 2006

irkutsk





komisches russland. aber irgendwie.... vor dem abflug von moskau noch kurz gegoogelt:
irkutsk im juli. absturz eines airbus der in eine halle gekracht ist. das erklaert warum die gepaeckabfertigung in einer baracke stattfindet. morgens um fuenf sicher gelandet. der taxifahrer verlangt unueblicherweise den regulaeren preis und wirft mich bei der angegebenen adresse raus. dom 29. kvatier 23. ich klingle, da an keiner tuere eine nummer angegeben ist, an allen tueren im ersten stock. bis auf ein paar russische flueche hinter verschlossenen tueren ernte ich nichts. ich setze mich vor eine schule und sehe einen sibirischen tag erwachen. um neuen uhr morgens loesst sich alles in wohlgefallen auf. eine der tueren oeffnet sich und eine alte frau erklaert mir in bestem russisch dass es sich wohl um die adresse dom 29 A handelt. also das haus gegenueber. ich lande bei einer spanischprofessorin die mir sofort das du anbietet und mich trotzdem bemuttert. die tochter bietet mir an mich am naechsten morgen mit zum baikalsee zu bringen. sie arbeitet fuer eine travelagentur und holt eine gruppe touristen ab. Wie sie richig bemerkt hat. Just water! schon unglaubliche dimensionen. 635km in seiner grossten ausdehnung. und mit tieren von denen sie nicht mal wissen wie die da hingekommen sind. nach fuenf stunden habe ich genug vom wasser. das zum kucken und dass das mir uber die haare lauft, von russischen imbissbuden und missgelaunten minibusfahrer die auf meine frage : irkutsk ? nur mit einem grunzen antworten. als endlich ein minibus anhaelt steigen auch noch floh und jana zu. besser gesagt ich steige bei den beiden zu ? auf meine frage ob die beiden auch auf hochzeitsreise sind, so wie die beiden schweizer von der gepaeckabfertigungsbaracke, bekommen sie etwas mehr farbe im gesicht. ok,ok geht mich ja nichts an. wir stellen fest dass wir den selben zug am selben tag nach peking nehmen. So ergeht es mir eigentlich mit allen touristen die ich treffe.
irkutsk ist typisch russisch, soweit ich dass beurteilen kann. paerchen schlendern hand in hand durch den park und haben beide in der anderen hand eine flasche bier.
freitag nachmittag steigt die stimmung. ab etwa drei uhr nachmittags wollen menschen ohne socken und mit reichlich luecken in den zahnreihen mit mir freundschaft schliessen oder zumindest ein gespraech anfangen. nach dem ersten „hallowhereufrom“ ist meisten der gespraechsstoff oder das vokabular erschoepft. kirchen die verfallen. holzhaeuser die versinken. menschen die viel trinken. aber irgendwie ist da was, das ging mir schon in petropavlovsk so.
ich fahre dann trotzdem mal weiter. morgends um vier gibt es zum abschied sprotten auf zitronenscheibe von mutti und die besten wuensche mit auf dem weg. komischerweise sind von allen die ich am bahnhof erartet habe nur floh und jana da.
seltsam.
Transib. moskau – bejing. Abfahrt 6:04

Friday, September 22, 2006

moskau



ich war mal wieder zu gast beim "gastgeber des jahres"

und seiner unkaputtbaren freundin agnes. gut wir sehen alle nicht mehr so frisch aus aber da ist es ja auch schon mindestens fast schon morgens. zurueck aus dem petrovic. so hiess der laden glaube ich. in berlin sagt man club. russische schlager und ein schubbern und wabern auf den gaengen und zwischen den tischen. alle lieben sich und alle singen mit. danach waren alle krank. ausser agnes und ich! agnes, weil sie unkaputtbar ist und ich weil ich durch meine impftortour sowieso restistent gegen alles und jeden bin. die letzten beiden tage noch die wohnung vollgequalmt, den laptop an seine grenzen gebracht und den kaffee leergetrunken.

helsinki


wenn auch nur
fuer zwei bier
und eine nacht,
so wurde ich doch
zeuge wie die HIER
mit problembaere
umgehen.
da sollte sich der schnappi
mal ein beispiel nehmen.
betonwerk weinzierl anrufen,
und ein verkehrsschild
reinstecken.
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Tuesday, September 19, 2006

drei dinge braucht der mann




feuer.pfeife.stanwell. so hiess es frueher.
jetzt leben wir aber nicht mehr in den siebzigern und pfeiffenraucher bin ich auch nicht.
jetzt muss man andere prioritaeten setzten.
da haben wir die unterhose: stets treuer begleiter. zwickt nicht, besticht durch hoechsten treagekomfort. so unauffaellig in ihrer art das man sie gar nicht war nimmt. schwarz ist natuerlich ein zugestaendniss an den mangel an waschmoeglichkeiten. man stelle sich nur mal vor der grenzbeamte an der mongolei will ubedingt den rucksack durchsuchen und man hat nur die guten reinweissen hugo boss unterhosen dabei.....
das radio zum ankurbeln. ein geschenk zum anschied. da ist man auf alle faelle unabhaengig. wenn ich irgendwo mal haengenbleibe in einem land in dem es keinen bankomaten gibt und meine letzte flasche wasser leer ist, dann kann ich zum glueck noch die deutsche welle herdrehen und den wetterbericht in der heimat hoeren.....
zuletzt die tausend-meilen-stiefel. kampferprobt, wettergegerbt, unpraktisch.
aber die waren schon ueberall dabei und haben unschatzbare vorteile die sich einem auf anhieb gar nicht erschliessen. sozosagen trekkingschuhe light. und wer schon mal angeschickert nachts durch dickicht zu seiner huette gelaufen ist wird den knoechelhohen schaft zu schaetzen wissen.

die kugel ist im lauf

ich konnte ja nicht den rest des jahres mit kaffetrinken, freunde besuchen und fussballspielen verbringen. nach einigem hin und her hatte ich meine tour zusammen. gar nicht so einfach und so viel erfahrung hat man ja auch nicht darin. ich weiss auch nicht warum aber von anfang an stand fest dass ich nach osten will. immer der aufgehenden sonne entgegen. erstmal nach russland, genauer gesagt moskau und dann nach irkutsk zum baikalsee. von dort mit der transsib ueber die mongolei, besser gesagt durch die wueste gobi, nach peking. mit dem flieger nach lijiang und von dort aus mit arne zusammen eine jeeptour nach lahsa. ein paar tage aufenthalt und dann mit dem flieger nach kunmig. dort werden sich unsere wege wieder trennen und ich moechte durch die provinz yunnang weiter nach vietnam und kambotcha, ankor wat besuchen und anfang oktober in bangkok eintreffen. so weit so gut...... mein rucksack ist natuerlich schwerer als ich wollte !