Chicago und das "new bauhaus"
nicola, der grosse navigator, hat uns bis nach chicago gebracht. ich habe nur die landschaft genossen, ohne genau zu wissen wo wir uns auf der karte gerade befinden.
schon vor begin meiner reise war fuer mich klar, dass mich mein weg nach chicago fuehren wird. wegen dem "new bauhaus". jahrelang hatte ich ein poster von einer photografie von laszlo moholy-nagy in meinem zimmer haengen. ich kannte das bauhausarchiv in berlin, dorthin bin ich mit 18 jahren getrammt und nach dem fall der mauer fuehrte mich mein erster weg nach dessau. das bauhaus dort wurde zu der zeit noch als berufschule genutzt. die srasse von der ehemaligen transitautobahn dorthin befand sich noch in einem fuer ostdeutschland typischen zustand. kopfsteinplaster, teer und schlagloecher. was der letzte fuenfjahresplan eben vorgesehen hatte. die schueler denen ich im bauhaus begegnete hatten den fuer neugesamtdeutsche typischen blick. der, der in eine ungewisse zukunft blickt. jetzt hatte ich es bis hierher geschafft. wenn man in google "new bauhaus chicago" eingibt taucht ganz oben das
CHICAGO INSTITUTE OF DESIGN auf. alles klar, nix wie hin.
die dame an der rezeption schien mich nicht richtig zu verstehen. hier ? bauhaus ? ich zeigte ihr den treffer auf google. sie fing an andere zu fragen, zu telefonieren, hektischer zu telefonieren, selber im internet zu suchen. dann trat ihre vorgesetzte in aktion. ob ich mich einschreiben will ? nein ! ob ich an einer informationsveranstaltung teilnehmen will ? das neue semester beginnt in ein paar tagen. nein, ich suche nach den spuren des bauhauses, the new bauhaus. brauhaus ? the new brauhaus ? nein, bauhaus ! b a u h a u s ! sie fing an ihrerseits zu telefonieren. ein paar telefonate spaeter hatte sie ihre untergebene von ihrem stuhl verscheucht. es war einer dieser typischen auftritte von vorgesetzten, die jeder kennt. der untergebene hat demuetig danebenzustehen wenn der big cheese mal vormacht, wie man so etwas richtig anpackt. das schien aber auch diesesmal ordentlich in die hosen zu gehen. das kennt man auch. ein paar telefonate spaeter gab mir die tochter einer der professorinen die hand, rachel. nice to meet you. nice to meet you, too. ihre mutter ist leider verhindert, aber vielleicht kann sie mir weterhelfen. ich suche also das new brauhaus ? nein. bauhaus. die ganze geschichte von vorne. wieder telefonate, internet. die vorgesetzte machte sich leise aus dem staub. finally hatte ich irgendwann den direktor des CHICAGO INSTITUTE OF DESIGN am telefon, der sich erst einmal dafuer entschuldigte nicht im institut anwesend zu sein, aber er waere krank und koennte nicht zur arbeit kommen. so erhielt ich eine kleine abhandlung ueber den werdegang des new bauhauses in chicago. am telefon, vom direktor selbst.
er schien als einziger im gesamten institut etwas ueber das bauhaus zu wissen. alle anderen hatte keinen blassen schimmer. als ich aufgelegt hatte, und mich bei allen protagonisten herzlich bedankt hatte, eilte noch die vorgesetzte auf mich zu um ihren letzten trumpf aus dem aermel zu schuetteln. sie hatte zwar keine ahnung was das new brauhaus ( ich gebe auf!) ist, aber sie hat hier die telefnnummer von tim samuelson vom chicago cultur center, seines zeichens historiker. der erwartet meinen anruf um mich ueber das new brauhaus (neiiin!) aufzuklaeren. aber so ist er so ist er, der gemeine amrerikaner. inkompetent aber unglaublich nett, aktiv und hilfbereit dabei. das telefonat war dann wirklich sehr hilfreich und mit den paar adressen die ich mir notiert hatte, konnten wir die letzten spuren des new bauhauses doch noch besichtigen. das southside community center, das so gar nicht nach bauhaus aussah und die crown hall vom iIllinois institute of technology, die so richtig nach bauhaus aussah. yes ! we're back, mortimer !
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