Saturday, September 23, 2006

irkutsk





komisches russland. aber irgendwie.... vor dem abflug von moskau noch kurz gegoogelt:
irkutsk im juli. absturz eines airbus der in eine halle gekracht ist. das erklaert warum die gepaeckabfertigung in einer baracke stattfindet. morgens um fuenf sicher gelandet. der taxifahrer verlangt unueblicherweise den regulaeren preis und wirft mich bei der angegebenen adresse raus. dom 29. kvatier 23. ich klingle, da an keiner tuere eine nummer angegeben ist, an allen tueren im ersten stock. bis auf ein paar russische flueche hinter verschlossenen tueren ernte ich nichts. ich setze mich vor eine schule und sehe einen sibirischen tag erwachen. um neuen uhr morgens loesst sich alles in wohlgefallen auf. eine der tueren oeffnet sich und eine alte frau erklaert mir in bestem russisch dass es sich wohl um die adresse dom 29 A handelt. also das haus gegenueber. ich lande bei einer spanischprofessorin die mir sofort das du anbietet und mich trotzdem bemuttert. die tochter bietet mir an mich am naechsten morgen mit zum baikalsee zu bringen. sie arbeitet fuer eine travelagentur und holt eine gruppe touristen ab. Wie sie richig bemerkt hat. Just water! schon unglaubliche dimensionen. 635km in seiner grossten ausdehnung. und mit tieren von denen sie nicht mal wissen wie die da hingekommen sind. nach fuenf stunden habe ich genug vom wasser. das zum kucken und dass das mir uber die haare lauft, von russischen imbissbuden und missgelaunten minibusfahrer die auf meine frage : irkutsk ? nur mit einem grunzen antworten. als endlich ein minibus anhaelt steigen auch noch floh und jana zu. besser gesagt ich steige bei den beiden zu ? auf meine frage ob die beiden auch auf hochzeitsreise sind, so wie die beiden schweizer von der gepaeckabfertigungsbaracke, bekommen sie etwas mehr farbe im gesicht. ok,ok geht mich ja nichts an. wir stellen fest dass wir den selben zug am selben tag nach peking nehmen. So ergeht es mir eigentlich mit allen touristen die ich treffe.
irkutsk ist typisch russisch, soweit ich dass beurteilen kann. paerchen schlendern hand in hand durch den park und haben beide in der anderen hand eine flasche bier.
freitag nachmittag steigt die stimmung. ab etwa drei uhr nachmittags wollen menschen ohne socken und mit reichlich luecken in den zahnreihen mit mir freundschaft schliessen oder zumindest ein gespraech anfangen. nach dem ersten „hallowhereufrom“ ist meisten der gespraechsstoff oder das vokabular erschoepft. kirchen die verfallen. holzhaeuser die versinken. menschen die viel trinken. aber irgendwie ist da was, das ging mir schon in petropavlovsk so.
ich fahre dann trotzdem mal weiter. morgends um vier gibt es zum abschied sprotten auf zitronenscheibe von mutti und die besten wuensche mit auf dem weg. komischerweise sind von allen die ich am bahnhof erartet habe nur floh und jana da.
seltsam.
Transib. moskau – bejing. Abfahrt 6:04