speedtravelling mit marco und herrm waldinger
es hatte wirklich geklappt. man trifft eine verabredung. so aehnlich wie der brave soldat swejk mit seinem zechkumpanen: “also dann. nach'm krieg um sechs“
es ist nasca und wir haben nur zwei tage verloren. denn zeit ist unser wichtigestes gut. also vor allem marcos gut. denn die zeit die ihm bleibt bis sein flieger von rio aus geht, ist fuer die strecke die bleibt, viel zu kurz.
wie wichtig sollte ich noch rausfinden. ich weiss nicht ob man peru schneller ‚machen’ kann, oder auch billiger. aber wir sind schon ganz vorne mit dabei.
uebernachtungen mit so genanntem warmen wasser, fuer zehn soles. schlafen im nachtbus. semicama ist fast so gut wie cama. und wenn du schlaefst merkst du den unterschied gar nicht. wenn du schlaefst, schlafen kannst !
macchu picchu zum beispiel:
uebernachtung: 15 soles
horsebackriding mit guide 15 doller
zugfahrt: 47 dollar
aqua calientes uebernachtung: 15 soles
gut, fuer das zugticket musst du in der frueh um 5 uhr anstehen. denn der schalter hat nur von 5 – 7 uhr auf. der catch dabei ist dass du zwei tage in aqua qalientes uebernachten musst und der hinzug in einem anderen ort losfaehrt. den erreichst du mit dem colektivo und kommst dann nachts um 10 uhr erst an. der erst bus nach macchu picchu fahrt dagegen schon um 5:30. den muss man natuerlich erwischen um den sonnenaufgang zu sehen. haben wir gemacht und hat sich auch gelohnt. der rueckzug geht dagegen schon um 5:30 in der frueh des naechsten tages zurueck. 5:30 heisst ja um 4:30 aufstehen. wegen kultur und kunst! wir waren schnell. verdammt schnell. und mehr kann man in dieser zeit nicht sehen. den colca canyon an einem nachmittag. nasca in einem tag. zwei tage titikakasee, arequipa in einem tag, inklusive taschendiebstal!
der herr waldinger hatte unter dem speed vermutlich ganz schoen zu leiden. der wollte sich ja eigentlich erholen. und dann rockt er peru in zehn tagen und sieht mehr kultur als in den zwei jahren in denen er hier gelebt hat. als marco in einer staubwolke am horizont verschwand haben wir erstmal ein paar gaenge zurueckgeschaltet und die sache ruhiger angehen lassen.
in macchu picchu aber hatte ich noch eine rechnung offen. als ich vor ein paar jahren schon mal hier war (klar kann man hier immer wieder gerne mal hinfahren) hatte ich es nicht bis auf den wayna picchu geschaftt. klar hatte ich damals auch schiss davor aber ich hatte mich wirklich verlaufen. man war das ding steil. ich meine wirklich steil. wenn so etwas in deutschland waere duerfte man nicht rauf.
ich meine wirklich steil. aber ich bin wirklich froh dass ich das gemacht habe. ich bin auch wirklich froh das ich marco getroffen habe und ich bin wirklich froh dass der herr waldinger da war. und wie schwer es ist den zu bewegen (hab koa zeit, hab koa zeit, hab koa zeit) das weiss jeder der ihn kennt. und was lernt man wenn man mit einem vogelkundler wie dem marco unterwegs ist? der condor gehoert zur gruppe der schreitvogel. genauso wie der storch ! wer haette das gedacht? da war die vereinigungszermonie des amerikanischen esoterikpaerchens am macchu picchu ganz umsonst. die hatten sich fuer viel geld, einen ortansaessigen schamanen gemietet, die dort zuhauf rumlungern, und eine zermonie am mondtempel abgehalten, die der vereinigung des condors mit dem nordamerikanischen adler gegolten hatte. das man dazu gar keinen mond braucht hat uns der schamane auch noch erklaert. das geht immer! was die hier einem alles erzaehlen. der guide am titikakasee hat uns auch allerhand erzaehlt. das es fuer die inkas magische orte gab, zum beispiel, und das der mount everest auch dazu gehoerte. schade nur das die den damals noch gar nicht kannten. auf die frage warum bei den traditionellen strickwaren neben allerlei symbolen auch elefanten auftauchen, konnte er aber auch nicht ueberzeugend erklaeren.
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