Monday, May 21, 2007

futbol de sudamerica


ich habe sie gesehen. alle habe ich sie gesehen. ich habe die dritte brasilianische liga gesehen und die copa de libertadores. ich habe sie live gesehen und beim superclassico in argentinien, boca junior gegen riverplate, habe ich eine liveuebertragung des publikums gesehen. zwei komplette halbzeiten lang schwenkt eine kamera ueber das publikum um deren reaktionen einzufangen. inklusive nahaufnmahmen. LIVE !!! das tut sich eine echte marktluecke auf fuer die bundesliga. und premiere sichert sich die rechte, wenn sie sie nicht schon haben. fuer 5.99 im monat inklusive decoder gibt es das „public viewing“ im wahrsten sinne des wortes. interessant ist das dann nur fuer so spiele wie rostock gegen dresden. die sind dann aber erst ab 18 jahren und im spaetprogramm zu sehen. die besten szenen werden dann auf dem schulhof von handy zu handy gehandelt...
aber was habe ich eigentlich gesehen?
halbleere raenge, nicht enden wollendes gooooooooooooooool geschrei, ein fernsehmoderator stimmte sogar einen selbstgemachten gooooolassosong an, bei jedem tor. zum glueck gab es nur ein muedes 1:1. alle drei minuten liegt einer am boden weil er angeblich gefoult, geschlagen oder geschubst worden ist. dann fasst er sich an den ober- oder unterschenkel, an den knoechel oder an den kopf. auch die zeitlupe bringt keine aufklaerung. denn die haben sie immer zur verfuegung und wenn einmal ein tor gefallen ist wird diese zeitlupe die nachsten fuenf minuten zelebriert, aus acht verschiedenen perspektiven. der gemeine suedamerikamer hat auch einen ausgepraegten hang zum riskanten und in der folge zumeist als fehlpass endenden abspiel. wenn er denn abspielt. da die meisten mannschaften zumeist aus acht feldspielern besteht die nicht groesser als 1.65 sind kann man sich das wie eine ansammlung von icke haesslers vorstellen die ihre aufstellung mit unendlichen dribblings rechtfertigen. und wenn sie sich im gegner festgerannt haben folgt, wie oben erwaehnt, ein fehlpass oder eine mehrfachrolle ueber der grasnabe weil sie (angeblich) nur durch ein foul zu stoppen sind. die restlichen zwei feldspieler sind zumeist baumlange innenverteidiger die, wenn sie den den ball treffen, diesen meist nur weit nach vorne, weit zur seite ins aus oder ihn irgenwo in den abendhimmel dreschen. taktik und gezielten schneller spielaufbau sucht man vergeblich. dies wirdn durch dribblings und leidenschaft ersetzt. letzendlich sind dann doch wieder alle zufrienden. das wollen sie sehen. und zu sehen bekommt man fussball fast jeden tag. von wegen englische wochen. ich frage mich ob mannschaften wie die boca juniors ueberhaupt noch wissen, was fuer ein spiel heute ist. es gab wochen da habe ich die gefuehlte sechsmal spielen sehen. in mindestens vier verschiedenen wettbewerben.
aber lieber haette ich das saisonfinale in deutschland gesehen. oder nein. wenn ich die wahl haette, haette ich am liebsten das letzte spiel vom mehmet scholl gesehen...