rapa nui
Iorana mata kuri (hola ojos de gato )
„nach vier tagen kennst du alles !“ das sagte anna aus daenemark, in australien. viele kilometer , vier laender und einige wochen spaeter stehe von oben bis unten lehmbeschmiert, mit symbolen bemahlt und nur noch mit einem winzigem stringtanga bekleidet, mit einem seil in der hand vor einer statue die ich gemeinsam mit neun anderen kriegern durch den ort schleife. von wegen krieger, sklaven !
zu ehren unserer neuen inselkoenigin. sie haette wohl auch besser laenger bleiben sollen, die gute anna. ich hatte ein gutes gefuehl. von anfang an, schon bei meiner planung. eine kleine insel, 20km x 5 km mit nur 3800 menschen ! 3500km von der naechsten zivilisation entfernt ! das konnte nur etwas gutes bedeuten. die einwohner stammen urspruenglich aus polinesien und keiner weiss so genau wie die dahin gekommen sind, noch was die moai, die steinskulpturen, bedeuten sollen und wie sie die aufgestellt haben...
inmitten des pacifics, da muessten doch auch jede menge wellen zu finden sein. davon war schon sascha, der surfgott ueberzeugt. das klang schon alle sehr gut. was ich nicht wusste. genau zu der zeit, als ich dort sein sollte, feierten sie ihr groesstes fest: die wahl der inselkoenigin. zwei wochen lang! jeden tag veranstaltungen die von dem leben oder der kultur der vorfahren zeugten. jetzt stehe ich da. und auch die tatsache das auf dem vorderteil meines stringtangas federn sind aendern nichts an der tatsache das wir ganz schoen nackig sind waerend wir die skulptur durch die strassen ziehen waerend und uns links und rechts der stasse die leute anfeuern. die sehen aber auch nicht anders aus. alles sehr lustig und erstaunlich. da war dieser wettstreit. ein wettsingen zwischen zwei gruppen, eine art frage- und antwortspiel. so stand es im program. die sonne war schon untergegangen und etwa vierzig bis fuenfzig frauen in traditionellen kostuemen betraten die buehne. vierzig bis fuenfzig frauen auf jeder seite ! als die anfingen zu singen wurde mir ganz warm ums herz. diese fremde sprache, diese wunderschoenen frauen und ueber einen eine unglaubliche sternenlandschaft. ich war, und bin noch immer ganz verzaubert von dieser insel. seltsamer mystischer ort an dem man mit so wenig und ohne grossen aufwand so umfassend gluecklich sein konnte. nur hier sein, reden, lachen, sehen, riechen, leben..
Iorana mata kuri (hola ojos de gato )
so hat er mich genannt. der mit den katzenaugen. renate, eine schweizerin, mit der ich seit ein paar tagen hier rumziehe, hat ihn kennengelernt, ihren krieger. das sie ihn mit seiner freundin teilen muesste hat sie ein paar tage spaeter mitgekriegt. so sind die jungs hier eben. pferde reiten, surfen gehen und abends als krieger bekleidet (eher weniger bekleidet) um die haeuser ziehen.
wir hatten uns ein motorrad ausgeliehen und sind um die insel gezogen, sind reiten gewesen und haben den sonnenaufgang im osten der insel erlebt. eine wirklich schoene zeit und ein wirklich wunderschoener ort. als mir am letzten abend noch ein restaurant angeboten wurde habe ich darauf verzichtet mit souveniers zu kaufen, denn ich muss da auf alle faelle noch einmal hin....