outbacktour mit lumpy
der tag hatte gar nicht gut angefangen. eigentlich hatte er schon am abend vorher angefangen. eine email die man im leben nicht braucht und ein vermeintliches staubkorn im auge. dann hat auch noch englang den zweiten test haushoch im kricket verloren. macht ja nichts. denkt man sich. nicht wenn man sich ein 10-bed-dorm mit englaendern teilen muss. tony versucht mir die framatik der ereignisse zu veranschaulichen: das ist, als wenn deutschland gegen italien im fussball 10:1 verliert. unruhiges stoenen die ganze nacht. die tram um 4:30 verpasse ich, mein mir-seit jahren-um-die welt-begleitendes handtuch haengt immer noch ueber der leine, mein staubkorn ist eine bakterielle augenentzuendung und eitriger schleim verschleiert mir den blick. ich sehe aus wie ein bekiffter heino. komme viel zu spaet aber der bus ist noch da. wir sind wieder da mortimer ! da schon alle plaetze belegt sind, bleibt nur noch der platz neben lumpy, dem fahrer-guide-koch-chief of bootcamp. er sieht ein wenig gefaehrlich und verlottert aus mit seinem outfit. so eine art steve irving fuer rocker. wer die fotos von helge kennt auf denen er in dem neandertalerfilm mitspielt, weiss was ich meine. die anderen hatten glaube ich ein wenig angst sich neben ihm zu setzen. lampy ist in der kathedrale seines herzens eigentlich harleyfahrer und den job macht er nur uebergangsweise. denn wenn er auch nur vier tage im monat zu hause ist, so dreht sich doch alles ums harleyfahren. nach ein paar tegen weiss ich alles uber die hells angel und von seinem letzten urlaub. 12000 km in sechs wochen. durch den outback. harleyfahrer eben! wer einen kennt, weiss was ich meine. die uebertreiben ja gerne mal was beschleunigung, hoechstgeschwindigkeit, zurueckgelegte strecken und unfallhergang angeht. er hat aber auch sehr viel ahnung von musik. das geht von neil diamond uber frak zappa bis zu den kaiser chiefs. wir machen die musik und singen froehlich mit. abgesehen von seinem akzent und der unglaublichen hitze der man durch die grossen glasflaechen ausgesetzt ist, habe ich die beste sicht von allem. und bei jedem start fangen wir an „hit the road jack“ zu singen. „not the fridge“ ist einer seiner wichtigsten saetze, wenn mal wieder einer der mitreisenden asiaten sein wasser in den kuehschrank stellen will. lampy ist wuetend weil die nie machen was er sagt. das sie ihn nicht verstehen wenn er seine befehle ins mikro raunzt will er irgendwie nicht wahrhaben. so werde ich langsam zum uebersetzer fuer die asiaten. und zum kummerkasten fuer lampy. „i hate these stupid questions. it’s not the question. they ask you not onetime, they ask you tentimes a day the same stupid question.” fuer einen kurzen augenblick habe ich ein dejavu und denke an meine eigene firma zurueck…. dann hat mich aber die hitze wieder. weil die so gross ist muessen wir oft schon um 5 uhr raus um unsere tagestouren zu machen. am ayers rock, der von den einheimischen aborigines, die eigentlich anangu heissen, uluru genannt wird, sogar schon um 4 uhr. sonnenaufgang und einmal rum um das ganze. sieht aus wie aus einer anderen welt. wenn man da als eingeborenen durch die wüste spaziert und ploetzlich so etwas aus dem nichts auftaucht, muss man an ein hoeheres wesen glauben. wir rocken witer und zwei age spaeter erreichen wir alice spring und die reise ist zu ende. am abend sind alle im bo’s und alle sind betrunken. lumpy hat mich richtig gerne gewonnen und als ich hit the road jack vom dj spielen lasse, groehlen alle mit und lumpy hat, glaube ich, sogar ein paar feuchte augen bekommen. kann aber auch am tequilla liegen. denn ein paar minuten spaeter faellt er vom stuhl….